Überwachung

Fernanalyse der Ertragsdaten

12 % der deutschen Solaranlagen erbringen zu wenig Leistung und laufen unrentabel. Eine Analyse der Ertragsdaten aus 600.000 Photovoltaik-Anlagen ergibt signifikante Leistungsdefizite bei allen PV-Anlagengrößen. Im Schnitt laufen zwölf Prozent aller PV-Anlagen unterhalb 750 kWh/kWp, bei den kleineren Anlagen mit weniger als zehn Kilowatt Leistung sind es sogar 15 Prozent.

An verschiedenen Stellen wird die Notwendigkeit zur kontrollierten Anlagenüberwachung und Betriebsführung betont, die zu Kosteneinsparungen und Vermeidung von Ertragsverlusten führt. Fachleute erklären, dass ohne Betriebsführungsvertrag und Wartungsvertrag nicht auffällt, ob eine Anlage gut oder schlecht läuft. Überhaupt gibt es in der PV-Branche sehr wenig Standardisierung und schlechte Dokumentationsanforderungen. Hier hat die PV-Branche viel Potenzial, um Erträge zu optimieren. Es kommt nicht nur auf die beste Modulqualität an, sondern auch auf die permanente Qualitätssicherung. Wieviel an Wert hat ein gutes PV-Modul, wenn nicht sicher ist, ob ein Wechselrichter ausfällt. Es ist wichtig, dass die komplette PV-Anlage gut läuft. Einen Leistungsverlust der Module zu erkennen ist trotz Datenlogger schwierig. Die monatlich mitgeschriebenen Erträge können für Plausibilitätskontrollen herangezogen werden, jedoch schwankt die jährliche Sonneneinstrahlung um bis zu 20 %. Ein Vergleich der Monatserträge und Jahreserträge gibt deshalb nicht zwingend einen Aufschluss über den Zustand der Module. Nur mit einer Analyse der Daten aus der Anlagenüberwachung können Störungen und Ertragsverluste identifiziert werden. Bestehende PV-Anlagen können nachträglich für eine Betriebsführung aufgenommen werden.

Vorteile:

  • Anlagenüberwachung ohne eigene Zeit zu investieren
  • Ertragsverluste minimieren, durch Verhinderung von Stillstandzeiten
  • Ertragseinbußen erkennen, die trotz Datenlogger nicht erkennbar sind

Planung PV-Anlagen

Planung einer Photovoltaikanlage

Investitionsgründe

Die Senkung der Stromkosten ist derzeit der Hauptgrund für die Anschaffung einer Photovoltaikanlage. Durch eine PV-Anlage und Stromspeicher sind Hausbesitzer und Betriebe von künftigen Strompreiserhöhungen weniger stark betroffen. Das Zauberwort heißt derzeit Eigenverbrauch. Die Vorteile liegen in der Schaffung von Versorgungssicherheit, naturverträgliche Energieversorgung, verbrauchernahe Stromerzeugung, kurze Bauzeit, verschleißarmer Betrieb, geringe Wartung, Vermeidung von Energieimporten, lokale Wertschöpfung, umweltgerechte Mobilität und sichere Geldanlage. Die Zeiten stark verfallender Modul- und Systempreise gehören der Vergangenheit an. Die Entscheidung für eine PV-Anlage auf dem eigenen Balkon, Wohnhaus oder Fimengebäude war noch nie so logisch derzeit.

Photovoltaik-Prinzip und Komponenten einer PV-Anlage

Im Gegensatz zur solarthermischen Anlage, die warmes Wasser erwärmt, erzeugen Photovoltaikanlagen aus Sonnenlicht Strom zu variablen Kosten von Null. Durch die elektromagnetischen Strahlen der Sonne entsteht in den Zellen eine Stromspannung. Diese Schlüsseltechnologie sichert die dezentrale Energieversorgung durch Millionen von privaten PV-Anlagen. Bis jetzt wurden 1,4 Millionen PV-Anlagen auf den Dächern in Deutschland gebaut. Im Jahr 2012 prozduzierten PV-Anlagen 6,4 Prozent am Primärenergieverbrauch. Das ist eine Steigerung gegenüber dem Jahr davor um 44 Prozent.

Lebensdauer einer Photovoltaik-Anlage

Eine Photovoltaikanlage besteht aus den Hauptkomponenten PV-Module, Wechselrichter, Montagegestell und Elektroinstallation. Bei fachgerechter Planung, korrekter Montage und laufender Kontrolle beträgt die Lebensdauer einer wartungsarmen Photovoltaikanlage drei bis vier Jahrzehnte.

Ertrag

PV-Anlagen haben oft auch eine langjährige Finanzierung, weshalb bei der Planung einer Photovoltaikanlage darauf zu achten ist, dass sie die gewünschten Erträge erwirtschaftet. Der Gewinn aus dem Ertrag muss versteuert werden, dadurch bleibt die Wertschöpfung in den Regionen.die Preise für PV-Module ändern sich derzeit täglich. Wichtig ist nicht allein der Preis. Ausschlaggebend für den Preis und die Rendite ist die Qualität der Module, die Bauart des Modultraggerüsts (einfache oder doppelte Lage), die Abstimmung zwischen Modul und Wechselrichter und vieles mehr. Die Systempreise für ein kWp schwanken je nach Projekt und Modultyp um mehrere 100 Euro. Es kann auch sein, dass teurere Module unter dem Strich nach 20 Jahren mehr einbringen als billige Module. Bei üblichen Angeboten können die Firmen derzeit die Preise für zwei Wochen garantieren. Im Moment steigt die weltweite Nachfrage nach PV-Anlagen. Wichtig ist immer das im Nachgang keine Regiekosten in Rechnung gestellt, die zugesagten Montagetermine eingehalten werden und die Abstimmung zwischen der PV-Fachfirma und dem Netzbetreiber funktioniert. Ansonsten droht Vergütungsverlust.

Wartungsintervalle

Eine PV-Anlage ist zwar nicht wartungsfrei, dennoch wartungsarm. Die PV-Anlage sollte alle zwei Jahre von einem Fachmann überprüft werden. Laut VDE Vorschrift ist eine wiederkehrende Prüfung vorgeschrieben. Die Fachfirma sollte den PV-Anlagenbetreiber darauf hinweisen. PV-Anlagenbesitzern sind etwaige Mindererträge meistens nicht bewusst, weil sie schwer zu bemerken sind. Es gibt mehrere Möglichkeiten eine PV-Anlage zu überprüfen. Ein Sachverständiger für Photovoltaik kann feststellen, ob die PV-Anlage den garantierten Ertrag wirklich erbringt und ob die PV-Anlage mangelfrei auf dem Dach montiert wurde.

Quelle:
© Alois Elsner 2012

Glaskorrosion

Hoher Eisenanteil im Deckglas durch Produktionsfehler

Erkennbarkeit

Glaskorrosion erkennt man durch eine staubartige Oberfläche. Das Deckglas der PV-Module erscheint stumpft und matt. Bei einfachen Wischtest wird rostartiger Abrieb erkennbar. Damit das Phänomen der Korrosion auftritt braucht man Umgebungsluft, Wasser und oxidationsfähige Stoffe. Falls diese Komponenten aufeinander treffen, kommt es zur Korrosion, da sich die rostfähigen Bestandteile des Deckglases mit dem Sauerstoff aus der Umgebungsluft und Wasser auf der Glasoberfläche verbinden.

Ursache Materialfehler

Die Komponenten Umgebungsluft und Wasser sind beim regulären Betrieb der PV-Generatoren ständig vorhanden. Es ist Stand der Technik, dass das Deckglas für PV-Generatoren korrosionsarm produziert wird und die Korrosion in den ersten 25 Betriebsjahren nicht auftritt. Dem Deckglas der korrodierten PV-Generatoren fehlt die eisenarme Eigenschaft. Sind nicht korrosionsbeständig und von minderer Qualität, was zur beschleunigten Glaskorrosion der PV-Generatoren führt. Dies macht sie für den Verwendungszweck ungeeignet.

Folgen der Glaskorrosion

  • Die innere Struktur des Deckglases löst sich auf. Im Laufe der Zeit kann das Deckglas die zugesicherte Widerstandsfähigkeit gegen Schnee, Wind und Hagel verlieren.
  • Durch die geringere Transparenz des Deckglas können sich die Erträge verringern.

Schneckenspuren

Urschache mit Lumineszenzprüfung nachweisen

Die Ursache der Schneckenspuren kann mit der Lumineszenzprüfung nachgewiesen werden. Dabei wird der Photovoltaik-Effekt umgekehrt. Anstatt mit Licht Strom zu erzeugen schickt man durch das PV-Modul Strom um Licht zu erzeugen. In einer Dunkelkammer und mit Langzeitbelichtung sind aktiven Bereiche durch hellen Flächen auf dem Foto sichtbar. Die schwarzen Bereiche sind inaktiv und tragen nicht zur Stromerzeugung bei. Diese Lumineszenzprüfung macht Mikrorisse in den Zellen des PV-Moduls sichtbar. Die Mikrorisse können von den freien Elektronen nicht überwunden werden. Oft erscheinen auch über den Mikrorissen Farbveränderungen, auch Schneckenspuren genannt.

Schwarzpilz

Biofilme mindern Ertrag

Schwarze Pilze und Cyanobakterien besiedeln Oberflächen. Wenn sie sich auf Glas von Photovoltaikanlagen niederlassen, schlucken sie jede Menge Licht und können Schäden im Glas verursachen. Man findet sie am Nord- und Südpol, auf dem Gipfel des K2, in heißen Wüstenregionen und nun auch auf Solaranlagen in Deutschland: Schwarze Pilze. Zusammen mit Cyanobakterien siedeln sie sich – als stecknadelkopfgroße dunkle Kolonien – bereits nach wenigen Jahren auf dem Glas der Solarmodule an. Der entstandene Biofilm beeinträchtigt dann die Effizienz der Solaranlage, wie Wissenschaftler der BAM Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung herausfanden. Bereits länger ist bekannt, dass sich Cyanobakterien und Schwarze Pilze auf festen Oberflächen, darunter auch Glas, niederlassen und so genannte Biofilme bilden. Über die Besiedlung der Oberflächen von Solarstromanlagen, die ja ebenfalls meist aus Glas bestehen, war bisher nur wenig bekannt. Die Biologen der BAM sind dieser Frage nachgegangen und haben mehrere Photovoltaikmodule auf Biofilme untersucht.

Erste Ergebnisse: Schwarze Pilze und Cyanobakterien siedeln sich auch auf diesen speziellen Glasoberflächen an.

Dies ist nicht nur ein ästhetisches Problem, denn sie „schlucken“ auch jede Menge Licht: „Biofilme auf den Solarstromanlagen absorbieren sehr viel Licht, insbesondere im Wellenlängen-Bereich von 300 bis 1000 Nanometer. Und in diesem Bereich wird bei Solaranlagen für die Stromerzeugung die Sonnenstrahlung eingefangen“, weiß Steffi Noack-Schönmann, die an der BAM die Untersuchungen leitet.

Aber nicht nur die Leistung der Anlagen wird beeinträchtigt, die Organismen können darüber hinaus auch Mineralien aus dem Glas ziehen. Dabei entstehen Schäden im Glas. Fadenförmige Zellen der Pilze, sogenannte Pilzhyphen, dringen ins Glas ein und so kommt es im Laufe der Zeit zu einer physikalischen und chemischen Zerstörung. Selbst wenn man den Biofilm entfernt, ist das Glas nicht glatt, das Licht wird gestreut.

Dabei brauchen die Organismen gar keine besonders freundlichen Bedingungen. Schwarze Pilze sind sehr stresstolerant – was durch ihr Vorkommen an unwirtlichsten Standorten bestätigt ist. Ihre dicke Zellwand, in der sich das Pigment Melanin befindet, sowie eine kompakte Koloniestruktur, machen sie resistent gegen Hitze, Austrocknung, Kälte und UV-Strahlung. Diese auch extremotolerant genannten Organismen findet man deshalb in vielen Regionen der Erde, welche sich durch extreme Lebensbedingungen auszeichnen. Sie gelten auch als Pioniere der Besiedlung von festen Oberflächen, die mit Luft in Berührung kommen.

Fälschlicherweise wird der graugrünschwarze Belag aus Schwarzen Pilzen, Cyanobakterien und Grünalgen an Häuserfassaden immer noch für Schmutz gehalten und dadurch in seiner Bedeutung übersehen.

An der BAM beschäftigt sich eine ganze Forschungsgruppe mit diesen Biofilmen. Während man über Biofilme generell schon sehr viel weiß, stehen die Untersuchungen bei Solaranlagen erst am Anfang. Bisher wurden drei Solaranlagen von verschiedenen Standorten und variierenden Alters untersucht. Die Ergebnisse sind sehr unterschiedlich. So wurde bei einer über zehn 10 Jahre alten Anlage, die auf dem Mittelstreifen einer Autobahn montiert war, kein Biofilm festgestellt. Während bei einer drei Jahre alten auf einem Dach montierten Anlage bereits ein deutlicher Biofilm erkennbar war. Die Untersuchung weiterer Anlagen steht an und auch soll erforscht werden, welche Anlagen besonders betroffen sind und welche Faktoren die Besiedlung beeinflussen. So könnten der Neigungswinkel und auch die Glasoberfläche der Anlagen eine Rolle spielen. Aus Proben von Solaranlagen wurden Reinisolate gewonnen, die als Referenzorganismen für weitere Tests zur Verfügung stehen und in Zukunft auch Herstellern für eigene Versuche angeboten werden sollen.

Derzeit gehen viele Hersteller von einer Lebensdauer ihrer installierten Module von 25 Jahren aus – ohne allerdings an Schwarze Pilze gedacht zu haben. Es gibt unter den Schwarzen Pilzen auch pathogene Arten. Die auf den Hauswänden und Solaranlagen vertretenen Exemplare sind jedoch für den Menschen ungefährlich und stellen eher ein wirtschaftliches und ästhetisches Problem dar.

Quelle:

BAM Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung 2012

 

Hotspot

Leistungsverlust durch Mikrorisse

In gebrochenen Zellen, in der Abbildung durch die rotweißen Flecken dargestellt, können die Elektronen nicht wie üblich auf die Leiterbahn gelangen und abfließen. Stattdessen geben die Elektronen ihre Energie an den Mikrorissen wieder als Wärme ab. Die heißen Stellen sind im Wärmebild deutlich zu erkennen. Diese heißen Stellen, Hot Spots genannt, können dem Photovoltaik-Anlagenbetreiber wertvollen Ertrag kosten. Eine Thermografieprüfung macht die Module mit Hotspots sichtbar.

Fotos und Autor: Alois Elsner

Hotspot Solarzelle

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

HotSpot